Leben in Húsavík

Angeblich soll jetzt noch jemand bei uns in die Wohnung einziehen.Es fehlt noch an allen Ecken und Enden aber stopft die Wohnung ruhig mal mit Leutenvoll :-X Im Bad gibt es ein unidentifiziertes Leck, Vorhänge gibt es auch nicht und der Kühlschrank ist viiiieeel zu klein für alles.

Informiert wird man über alles andere eigentlich auch nicht. Wir haben Dienstag erfahren, dass heute ein Kreuzfahrtschiff kommt mit 100+ Leuten, die ins Museum wollten. Kein Problem. Gestern abend meinte Christian (anderer Praktikant) zu mir, dass wir dann morgen(also heute) um Viertel vor Acht los müssten. Ich fragte wieso und er meinte, dass die um 8 kommen und wir alle helfen sollten. Mir hat davon natürlich keiner was erzählt. Und sowieso haben wir jetzt momentan drei isländische Mitarbeiter, unseren Chef und Christian und ich im Museum – nur ich kann kein Isländisch und manchmal reden sie halt nur auf isländisch. :-/ Dafür habe ich jetzt ein paar Projekte an denen ich arbeite. Arbeiten sollte. In den letzten Tagen habe ich immer drei Stunden auf dem Boot verbracht und danach Daten in den Computer eingetragen.

Apropro isländisch. Wir haben jetzt angefangen Nominativ, Akkusativ, Dativ, Genitiv (in Island in dieser Reihenfolge) durchzunehmen und jedes Mal wenn ich denke, ich habe es kapiert, merke ich dann sofort wieder, dass es nicht so ist. Weil einiges halt gleich ist wie im Deutschen aber dann wieder so vieles nicht. Und unsere Lehrerin unterrichtet zum ersten Mal Isländisch, vorher hat sie Englisch unterrichtet, daher fehlt ihr auch noch die Übung und schafft es nicht immer uns alles verständlich zu machen. Dafür lerne ich neue Wörter. 😉

Letztes Wochenende war ich in Akureyri, Sachen einkaufen die es in Húsavík nicht oder nur teuer gibt und außerdem einen Praktikanten vom Flughafen abholen. Wir haben uns dann noch eine alte Fischfabrik angeguckt bevor wir nach Húsavík gefahren sind und dann gleich zum whale watching raus (Minke, Schweinswale). Danach waren wir noch spazieren und haben Vögel beobachtet und sind zum Strand runter, war ganz nett. Ich möchte gerne einmal im Meer baden, es ist so unglaublich klar und sauber…aber kalt.

Sonntag oder Montag waren wir dann im local hot pot und haben den Sonnenuntergang angesehen(sehr nett) und die ganze Woche über war ich beschäftigt mit Whale watching und isländisch lernen und hatte eigentlich keine ruhige Minute.

Montag und Dienstag hatten wir Hvalaskóla – also Walschule. Montag waren die Kinder im Museum und Dienstag sind sie zum whale watching rausgefahren. Christian und ich durften auch mit um uns das ganze anzugucken und natürlich um Daten zu sammeln. Es war ein wunderschöner Tag – blauer Himmel, kaum Wellen, klare Sicht und dann haben wir eine wunderschöne Stunde mit zwei Buckelwalen verbracht, die schon die ganze WOche in der Bucht sind. Wir vermuten, dass es ein Mutter/Kind Gespann ist, das sich über kurz oder lang auflösen wird. Der eine Wal ist nämlich viel kleiner als der Andere. Mutter und Kalb reisen zusammen aus den wärmeren Gebieten an, wo das Kalb geboren wurde. Hier – so die Theorie – vermittelt die Mutter dem Kalb wo es Futterplätze gibt bevor jeder seinen Weg geht.

Danach haben die Kinder dann noch geangelt und wir durften auch 😉 Nach zwei nicht so guten Fanggründen haben wir einen gefunden, wo die Fische nur so angebissen haben. Innerhalb von 10 Minuten hatten wir mit 6 Angeln so 25 Fische, Seelachs und Kabeljau. Christian und ich haben dann im übertragenen Sinne 4 Kabeljau(e) in die Hand gedrückt bekommen. Also mussten wir lernen wie man Fische ausnimmt und filetiert. Das hat uns unser Chef gezeigt. Und fürs erste Mal war es gar nicht so schlecht. Vom Fangen bis wir sie gegessen haben sind dann kaum 3 Stunden vergangen. Das Filetieren war überhaupt nicht ekelhaft und der Fisch hat wunderbar geschmeckt.

Filetiert haben wir sie übrigens in der Küche des Gamli Baukur – dem lokalen Restaurant – weil es in der Nähe des Museums direkt am Hafen ist und sie scharfe Messer haben – und dort haben wir dann auch noch umsonst Schokoladeneis hinterherbekommen – als Belohnung. (Es war nahe am Verfallsdatum und sie hatten eine Riesenbox davon)

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