Schon vor einiger Zeit hatte ich Pläne mit Agnes und Anne-Marie geschmiedet, dass wir in diesem Sommer zusammenziehen wollten, falls beide nach Húsavík zurückkommen würden. Agnes hat ihren Flug längst gebucht, bei Anne-Marie steht es noch nicht fest, ob sie kommt oder nicht.
Miriam, eine Deutsche die letztes Jahr im Gewächshaus gearbeitet hat, hatte mich neulich angeschrieben um zu wissen, ob ich etwas von freien Zimmern/kleinen Wohnungen gehört hätte, da sie in diesem Sommer auch in Húsavík arbeiten würde.
Und so haben wir angefangen zusammen nach einer Bleibe zu suchen, Miriam per Telefon aus Akureyri aus und ich habe mir die entsprechenden Häuser dann vor Ort angeguckt. So viele Wohnungen und Häuser gibt es gar nicht, die man in Husavik mieten kann (ist ja ein kleines Dorf) und einzelne Zimmer oder kleine Apartments gibt es so gut wie gar nicht – deswegen hatte Miriam auch Schwierigkeiten etwas zu finden.
Die meisten Isländer wohnen bei ihren Eltern – wenn sie eine Beziehung eingehen dann leben sie meistens weiterhin bei einem der Eltern bis sie dann bereit sind sich ein eigenes Haus zu kaufen. WGs gibt es auf dem Land so gut wie gar keine und selbst in Reykjavik sind sie nicht allzu beliebt. Die meisten Studenten leben in Wohnheimen oder mieten irgendwo ein Zimmer in Reykjavik. WGs sind anscheinend meist bei den hier lebenden Ausländern gefragt – oder werden als Notlösung angesehen, wenn man zum Beispiel für den Sommer irgendwo zum Arbeiten hingeht und einem ein Zimmer in einer WG mit Arbeitskollegen gestellt wird.
So wurde meine alte WG von Þröstur’s Freunden auch stets als Hippiekommune bezeichnet.
Jedenfalls haben wir jetzt wohl ein Haus gefunden, in das wir einziehen können. Die Details sind noch nicht ganz raus, entweder haben wir das ganze Haus oder nur zwei Etagen. Entweder drei oder vier Schlafzimmer. Auf alle Fälle haben wir ein großes Wohnzimmer/Küche, die Küche ist mit Herd und Geschirrspüler (was DAS Einrichtungsstück überhaupt in einer isländischen Küche ist) und das Haus ist es sehr nah am Hafen mit Blick auf den Hafen und die Stadt und die Berge. Es stammt aus den 20er Jahren und sieht richtig niedlich aus von außen und ich freue mich sehr auf die neue WG, Hippies hin oder her.
Miriam wird Mitte April einziehen und Þröstur und ich überlegen, ob wir dann auch schon gleich mit einziehen werden. Agnes kommt dann einen Monat später dazu.