Besuch auf der Schaffarm

Samstag Nachmittag sind Kristrún, ihr Sohn Eysteinn und ich zu einer Freundin gefahren um uns Schafe auf einer Farm anzugucken. Neugeborene Lämmer um genau zu sein. Nachdem ich das im letzten Jahr schon verpasst habe war ich natürlich hellauf begeistert und so sind wir im strahlenden Sonnenschein losgefahren. Die Farm war nur 20 Kilometer nördlich von Húsavík, aber dort war es durch einen scharfen Nordwind sehr, sehr viel kälter als Zuhause.
Darum waren wir froh so schnell wie möglich in die Scheune zu gelangen, wo die ganzen Schafe auf uns gewartet haben. Alle Schafe in der Scheune sind schwanger und warten darauf in den nächsten Tagen ihre Lämmer zu bekommen. Es muß immer jemand da sein um aufzupassen, ob die Wehen einsetzen, weil das Schaf dann herausgeholt werden muß. Ansonsten kann es passieren, dass ein anderes Schaf das Lamm klaut, da sich Lamm und Mutterschaf am Anfang noch nicht wieder erkennen. Darum müssen sie für die ersten paar Tage in einen abgetrennten Stall, damit sie sich aneinander gewöhnen können.
Am häufigsten hat ein Schaf zwei Lämmer, danach kommen 3 und 1 und ganz selten sind es mehr als das.


Frisch geborene Lämmer


Lisa mit einem Lamm


Eysteinn mit dem gleichen Lamm


Man konnte schon sehr gut sehen wie unterschiedlich die Charaktere der Schafe sind – manche waren total neugierig, andere eher ängstlich, einige Mutterschafe total aggressiv, andere total gelassen.

Danach hat Lisa uns eine kleine Vorführung mit ihrem Hund gegeben, da ihr großes Hobby das Schafe hüten mit Hund ist. Sie hat mehrere Hunde, die sie trainiert (die Schafe sind übrigens auch trainiert, wie ich erfragt habe ;))

Der Hund reagiert auf Lisa’s Pfeife. Es gibt einen Ton für sich hinlegen und nichts tun, egal wo der Hund sich gerade befindet und was gerade passiert. Dann gibt es einen Ton, der so viel wie ‚Weiter geht’s – anschleichen!‘ bedeutet. Dann kann Lisa dem Hund sagen, er soll nach rechts oder nach links laufen um die Schafe zu lenken. Und wenn sie nichts sagt, dann weiß der Hund automatisch, dass er die Schafe zu ihr lenken soll und bei ihr in der Nähe halten soll.

Insgesamt eine sehr spannende Geschichte. Ich werde diesen Sommer mal versuchen zu einem der Wettkämpfe hinzugehen. Die Schafe in den Wettkämpfen sind übrigens auch gewisserweise trainiert, d.h. sie wissen was von ihnen verlangt wird und lassen sich von dem Hund treiben. Wenn ein neues Schaf dazukommt, kann es am Anfang erst einmal passieren, dass Hund und Schaf aneinandergeraten. Und wenn der Hund neu ist, dann muß der Schäfer die Schafe erst einmal vor dem Hund beschützen, weil der Hund sonst seinen Jagdtrieb ausleben könnte und die Schafe nicht nur treiben würde sondern sie auch anspringen würde um mit ihnen zu spielen/um an ihnen zu knabbern.

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