Vor einigen Wochen war ich zum ersten Mal seit drei Jahren wieder in den USA, eine schrecklich lange Zeit, wenn man bedenkt, dass ein paar meiner besten Freunde dort drüben wohnen und wir uns vorher jedes Jahr gesehen haben seit wir uns in 2005 kennengelernt haben. Und noch erschreckender ist es, dass wir, wenn wir noch mal drei Jahre warten sollten, über dreißig sein werden.
Aber das wird nicht passieren.
Das wir die Zwanziger verlassen und dass es so lange dauert bis wir uns wiedersehen. Mein Aufenthalt in Island hat ein Wiedersehen verzögert, denn obwohl Island näher an den USA ist als Deutschland kosten Flüge gut das Drei- oder Vierfache.
Da ich nun nicht mehr in der Provinz in Island festhänge und versauere sondern im trendigen und internationalen Deutschland bin, habe ich mich Anfang Februar dann auf die große Wiedersehenstour gemacht.
Dabei sah die Streckenführung so aus:
Flug von Frankfurt über Charlotte, NC nach Jacksonville, FL
Autofahrt nach Orlando, FL
Flug von Orlando, FL, nach St. Paul, MN
Flug von St. Paul, MN, nach Atlanta, GA
Flug von Atlanta, GA, nach Nassau, Bahamas
Flug von Nassau, Bahamas, über Atlanta, GA, nach Jacksonville, FL
Autofahrt nach Savannah, GA und zurück nach Jacksonville
Rückflug von Jacksonville über Charlotte nach Frankfurt.
Ich war ständig unterwegs und ständig am Fliegen und war an keinem Ort länger als drei Tage, aber es war notwendig um alle zu besuchen und erschwinglich, weil meine Freundin Sharon für eine Airline arbeitet und ich dadurch an sehr günstige Tickets gekommen bin und fast immer auf Business Class hochgestuft wurde. Die Flüge waren mein erstes Mal in der Business Class und ich habe den Beinkomfort und den Sitzkomfort genossen. Ich hätte fast zwei Mal in den Sitz gepasst und konnte die Beine nur so baumeln lassen. Schon vor dem Abflug fragte die Stewardess mich, ob ich etwas trinken wollte und natürlich waren alkoholische Getränke inklusive, so dass ich während der Herumfliegerei häufiger Mal zugegriffen habe. Und es ist wirklich nett, wenn man als erstes ins Flugzeug darf und sehr nett, wenn man als erstes heraus darf und nicht warten muß bis sich die Reihen langsam leeren.
Zum Beweis meine Beinfreiheit:
In Orlando jedenfalls waren wir bei Wonderworks, wo man viele Experimente machen konnte – seine Hand in Eiswasser halten, das so kalt war wie beim Titanicuntergang, um zu sehen wie lange man es aushalten kann, ein Erdbeben miterleben und verschiedene Windstärken erfühlen, usw. Am besten hat uns das Bed Of Nails gefallen, wo wir uns auf eine Plastikscheibe gelegt haben und dann von Tausenden Nägeln hochgehoben wurden.
Ansonsten haben wir die Sonne genossen und sind unter anderem durch Downtown Disney geschlendert, was praktisch ein Einkaufszentrum ist, aber halt nicht in einem Gebäudekomplex sondern draußen, mit Livemusik und der Erlaubnis sein alkoholisches Getränk mit sich herumzutragen (obwohl wir uns ja auf einem Disneygelände befanden, wo man ja eigentlich eher keinen Alkohol erwartet). Natürlich waren wir auch wie immer bei Goodwill Second Hand Klamotten einkaufen, da die Firma in Orlando ein riesiges Verkaufsgebäude besitzt. Bei Goodwill kann man für wenige USD Markenklamotten, verrückte Outfits, Bücher und alles andere kaufen. Man muß nur wühlen und muß etwas Glück haben und dann findet man auch geniale Schnäppchen. In einem anderen Goodwill (denn wir besuchen immer mehr als eines während meines Aufenthaltes) habe ich 7 Bücher für $2.03 erstanden – drei davon waren 50% reduziert, weil selbst in einem Second Hand Laden Sales wichtig sind, und dann hatten sie noch eine Nimm 4 Zahl 1 Aktion. Ich musste die Verkäuferin erst einmal fragen, ob der Preis auch wirklich stimmte 😉