Karibische Träume 1

Nach Atlanta sind Sharon und ich nach Nassau geflogen (natürlich Business ;-)), was im englischen mehr wie eine Krankheit klingt (hab alles gehört von Nasssooo bis Nassaaaaaa). Schon bei der Ankunft wird man nett empfangen, da man einer Liveband mit karibischer Musik zuhören kann während man darauf wartet von einem netten Mitarbeiter der Einwanderungsbehörde befragt zu werden.


Die Band.

Bei uns ging das recht schnell nachdem wir angegeben haben eine Freundin zu besuchen und schon ging es zum Mietwagenvermieter, wo man uns mitteilte, dass wir zu früh dran seien und die neuen Autos alle noch weg wären und wir entweder eine Stunde warten müssten oder ein Auto „der älteren Flotte“ nehmen könnten. Kritisch fragten wir erst einmal nach was dann denn hieße, sprich was für ein Tante Emma Auto sie uns andrehen wollten. Ein Mitarbeiter zeigte uns dann die Autos, die zwar älter, aber nicht schlecht von außen aussahen.
Wir bekamen dann Gladys zugeteilt (wir gaben dem Auto recht schnell einen Namen), einen sympathischen Fünftürer mit Automatik und Klimaanlage, in einem goldenen Farbton, das eher an Kackbraun erinnerte. Gladys hatte viele Kratzer und Beulen was uns nicht störte, weil wir insgeheim dachten, dass dann ein zwei mehr nicht auffallen würden, da wir natürlich Respekt vor dem Linksverkehr hatten, der auf den Bahamas herrscht. Im Endeffekt war das natürlich gar kein Problem, aber die Sicherheit kein niegelnagelneues Auto zu fahren half. 😉 Gladys’ Innenleben ließ auch zu wünschen übrig, die Sitze waren fleckig und man konnte sich vorstellen wie häufig Gladys schon am Strand war und die Insel umrundet hat. 🙂
Gladys andere Makel waren, dass man die Beifahrertür nur mit dem Schlüssel abschließen konnte, Knöpfchen runterdrücken veranlasste nur, dass beim Schließen der Tür das Knöpfchen sofort wieder hochschnellte.
Außerdem war Gladys ein Automatikauto, von dem wir erst einmal herausfinden musste welche Einstellung was war, da dieses essentielle Plastikteil leider auch abhanden gekommen war. Zum Glück ist Sharon viel mehr Automatik gefahren und konnte mir sagen, wo normalerweise vorwärts, rückwärts und neutral sind.
Alles in allem hatten wir einen tollen dritten Gefährten für diesen Trip.

Nachdem wir das Auto bekommen hatten sind wir erst einmal in die Nähe von Patricia’s Wohnung gefahren und haben uns dort ein Plätzchen am Strand gesucht wo wir schon mal etwas bewölkte Sonne getankt haben. Patricia und ich haben uns in Savannah an der Armstrong Atlantic State University bei einem der Events für internationale Studenten kennengelernt. Verbunden hatte uns auch ein Erlebnis mit einem schwedischen Studenten, der einfach nicht in der Lage war einem ins Gesicht zu sehen. Zumindest nicht, wenn man auch noch Brüste hatte. 😉
Patricia ist nach mir weiterhin in Savannah geblieben und hat meinen Job an der Uni übernommen und im Laufe der Jahre haben wir uns ein paar Mal gesehen, als ich in Savannah war. Nun unterrichtet sie auf den Bahamas Englisch, zieht aber bald nach Deutschland! Und so mussten wir einfach einen Abstecher auf die Bahamas machen, weil das die letzte Chance war Patricia dort zu besuchen.

Am nächsten Tag sind Sharon und ich mit Stuart’s Cove für einen halben Tag schnorcheln gegangen. Wir wurden zu drei verschiedenen Schnorchelstellen gefahren, wo wir jeweils 30-45 geschnorchelt sind. Am Ende wurde es doch recht kühl im Wasser auch wenn die Sonne geschienen hat. Zumindest haben wir viele tolle Fische und Haie gesehen, was uns Lust auf mehr gemacht hat.

Eigentlich wollten wir direkt vom Schnorcheln in einen Nationalpark fahren, aber ich hatte auf einer Touri-Karte eine Bacardiplantage entdeckt und so machten wir uns dann kurzentschlossen auf die Suche. Wir fanden sogar die Bacardistraße, aber von einer Plantage keine Spur. Nachdem wir in einem Laden nachgefragt haben und wieder dorthin zurückgelotst wurden, wo wir gerade herkamen, fanden wir schließlich eine Wasserabfüllstation… wo uns mitgeteilt wurde, dass Bacardi schon vor mehreren Jahren das Land verlassen hatte 🙁 So viel zu aktuellen Informationen.

Jedenfalls sind wir dann wieder auf unseren ursprünglichen Plan zurückgefallen und sind ein wenig am Strand entlanggelaufen und haben uns kleine Echsen angeguckt, die überall herumgehuscht sind.

Am Abend haben wir uns dann mit Patricia zum Essen getroffen und sie hat uns zwei ihrer Lieblingsrestaurants gezeigt. Wir haben die bahamaischen Biere (es gibt zwei) probiert und frittierte Muschelkartoffelbällchen, Fisch und Muschelsalat gegessen. Lecker!

Das Bier mit der Kuhglocke!

Ansonsten muß ich aber sagen, dass New Providence, die Insel auf der Nassau liegt, nicht wirklich schön ist. Das meiste ist zugebaut, überall wird weiter der Wald abgeholzt und Nassau nimmt sowieso schon den gesamten Osten der Insel ein. Nassau’s Innenstadt ist eigentlich nur auf die Kreuzfahrer ausgerichtet, d.h. um 4 Uhr klappen sich dort alle Bürgersteige hoch und es passiert nichts mehr.
So stelle ich mir eine karibische Insel nicht vor:

Und deswegen sind wir am nächsten Tag auch zu den Exumainseln 42 Meilen südlich von New Providence gefahren. Aber davon mehr im nächsten Blogeintrag.

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