Studio Ghibli Museum und Akihabara

An meinem dritten Tag in Tokio habe ich mich gezwungen nicht um 4 Uhr aufzustehen und noch einmal bis 8 weiterzuschlafen. Habe dann die Metro zum Studio Ghibli Museum in Mitaka genommen, das hat über eine Stunde gedauert.
Das Ticket hatte ich schon drei Monate vorher in Deutschland gekauft, da das Museum sehr beliebt ist und man vor Ort keine Karten bekommt. Das läuft alles übers Internet ab.
Mitaka ist ein kleiner hübscher Vorort und ich bin auf dem Weg zum Museum an einem Bach entlang gelaufen und an einem Park vorbeikommen. Das Museum selber sah von außen erst einmal toll aus, eine total verspielte Architektur, die auch innen weitergeführt wurde. Inhaltlich war das Museum dann aber eher so na ja.
Es gab ein Kino, in dem man sich einen Kurzfilm angucken durfte und dann gab es ein Zimmer mit Animationen, das sehr schön war. Aber dann gab es nur zwei Zimmer, wo sie Zeichnungen der Trickfilme ausgestellt haben und das fand ich schon recht mager. Nichts von wegen wie der Prozess des Filmmachens bei ihnen aussieht, wie sie auf die Ideen kommen oder so. Alles in allem fand ich es dann ein bisschen wenig.
Für die Kinder gab es dann noch ein Spielzimmer, wo sie auf und im Katzenbus von Mein Nachbar Totoro spielen konnten. Ich hätte mir auch gerne einen Katzenbus in Erwachsenengröße gewünscht 😉 Und da war ich sicher nicht die Einzige. Dann hatten sie noch zwei Shops, in denen ich natürlich auch etwas Geld gelassen habe. Jedenfalls dachte ich, ich würde dort mindestens einen halben Tag verbringen, aber dann war ich schon nach gut anderthalb Stunden wieder draußen.

Also bin ich zurück nach Tokio nach Akihabara gefahren, dem Elektronik- und Mangaviertel. Dort war ich in einem riiiiiiiiieessssigggeeeen Elektronikladen, der ging über 11 Stockwerke glaube ich. Dann ist das Viertel voll mit kleinen Geschäften, die entweder Ventilatoren (war schließlich sauheiß in Tokio) Marke Hello Kitty oder andere Gadgets verkauften oder wo sich alles um Videospiele und halbnackte Puppen drehte. Das Klientel bestand entweder aus 40 bis 50 jährigen Geschäftsmännern im Anzug oder Teenagern.

Auf der Straße standen dann überall die kleinen japanischen Mädchen in Maiduniformen herum, um Werbung für die sogenannten Maidcafés zu machen. Dort geht man hin und lässt sich von Mädchen in Bedienstetenkostümen (man denke an die klischeehaften französischen Putzfrauenkostüme) Getränke und Essen bringen. Dabei sprechen die Mädchen in einer sehr hohen Tonlage, die ich schon auf der Straße nicht ertragen konnte und kichern wahrscheinlich noch herum. Na ja, wem’s gefällt. Ich selber halte mich nicht für ungeheuer feministisch, aber ich wollte die Mädchen immer nur schütteln und fragen, ob sie das ernst meinen. Aber ein Job ist ein Job.

Vieles was ich dort sah, hat mich dann immer nur den Kopf schütteln lassen (meist innerlich) und unzählige Male dachte ich „Reeaaalllyyy?“ Erwachsene Männer, die vor Manga Tradingkarten stehen und das ernst meinen. Ich habe versucht mir meinen Vater da vorzustellen. 😀

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