Südkorea: Yeosu, Expo 2012 und Green Tea Eis

Nach einem erholsamen Tag sind wir mit dem Schnellzug nach Yeosu im Süden Koreas gefahren, um dort zur Expo zu gehen. Den Nachmittag verbrachten wir dann erst einmal am Strand. Leider bekamen wir keinen freien Sonnenschirm am Sandstrand und mussten auf den Steinstrand ausweichen, aber ohne Schatten ging es gar nicht. Und da ich eh schon die ganze Zeit auf dem harten Boden geschlafen habe war das auch egal ;-).

Krabbe beim Fluchtversuch (auf einem kleinen Markt)
Krabbe beim Fluchtversuch (auf einem kleinen Markt)

Abends sind wir ein wenig herumgelaufen und haben uns die Stadt angeguckt und schließlich nach einem Restaurant gesucht, das nicht nur Fische servierte. Haben wir letztendlich auch gefunden – Schweinefleisch in einem Fischrestaurant, da wegen der Expo viele Sachen auch etwas internationaler waren (teilweise zweisprachige Straßenschilder und Geschäftsnamen angebracht).
Trotzdem kamen wir nicht ganz davon, da die Restaurantbesitzer uns dann halbe, aufgeschnittene Krebse als Geschenk servierten, die im Inneren noch glibberig und wabbelig waren und meinten.

Mini-Fisch-Salat mit getrockneten Fischen
Mini-Fisch-Salat mit getrockneten Fischen
Beilagen
Beilagen

Am nächsten Morgen sind wir ganz früh bei über 30 Grad zur Expo gegangen, unser Hotelbesitzer hatte uns gefrorene Flaschen Wasser mitgegeben. Unser Plan war es zum International Pavillon zu gelangen, aber da es eine kilometerlange Schlange gab, die sich in der Sonne durch das gesamte Expogelände zog, sind wir erst einmal in den Ocean & Coast Best Practice Pavillon gegangen. Die Expo in Südkorea hatte das Thema Ozeane, darum hat sich überall eigentlich alles um Küstengebiete/Ozeane/Klimaforschung gedreht. Im Pavillon wurden wir wie die Schafe von einem Video zum nächsten geführt und das Ganze hatte eigentlich bis zum Ende rein gar nichts mit Best Practice zu tun, da uns eine animierte Seekuh unterhielt und mit dem Publikum sprach (nicht mit uns natürlich, da sie nur koreanisch sprach).

Als ich dachte es könnte gar nicht schlimmer werden, wurde ein kurzes Theaterstück mit einem Jungen und der Seekuh aufgeführt, das dann auf der Leinwand weitergeführt wurde – Junge und Seekuh tauchen durch die Meere (keiner von beiden muß atmen), alle sind happy, doch dann sind die Meere verschmutzt und sie tauchen in 1000m ab und entdecken dort einen Pfropfen, der einen kleinen Krater verstopft. Als alle Tiere schon am Sterben war hat der Junge es dann doch geschafft den Krater zu befreien und frisches grünes etwas strömte aus und alles war wieder in Ordnung.
Aha. So stellen sich Südkoreaner also das friedliche Zusammenleben von Mensch und Tier im Ozean vor.

So ein Kitsch 😀

Anschließend fanden wir dann heraus, dass die superlange Schlange, die zwischenzeitlich nicht kürzer geworden war für das Aquarium war und nicht den internationalen Pavillon. Natürlich hörten wir das erst nachdem wir gut 20 Minuten in der Sonne gegrillt wurden.

Sonnenschirme und Fächer sind die Hauptwaffen gegen das Wetter
Sonnenschirme und Fächer sind die Hauptwaffen gegen das Wetter

Bei den internationalen Pavillons haben wir uns dann Deutschland, Belgien, Türkei, USA, Kongo, Sri Lanka, Malaysia, Frankreich, Italien, Ägypten und viele andere Sachen angeguckt und hier und da mal etwas zu Essen probiert, z.B. in Sri Lanka eine fettige und leckere süße Teigplatte, in der Türkei türkische Pizza ;-).

Beim deutschen Pavillon haben wir eine VIP Behandlung bekommen. Da wir so ziemlich die einzigen Ausländer dort waren stand man immer hervor (nix mit so tun als wäre man von dort) und eine Frau zog uns aus der Schlange nachdem sie fragte, ob wir Deutsche seien und bat uns durch den Hintereingang hineinzugehen und dort Bescheid zu sagen, dass wir Deutsch seien. Gesagt, getan, wir durften die Schlange überspringen (immerhin 45 Minuten Wartezeit) und kamen direkt hinein.

Der Pavillon selber war ziemlich cool, zuerst wurde ein Film über die Küstenregionen gezeigt, dann kam man in einen Raum voller Strandkörbe. Auf dem Boden war Teppich, der wie Sand aussah. In den Strandkörben waren Bildschirme, wo Besucher über Meeresforschungen und Windparks im Meer etc. aufgeklärt wurden. Danach kamen dann eher Sci-Fi lastige Räume, wo es immer mehr um die Tiefe des Meeres und den seltenen Erden ging, die dort unten liegen und wie man diese fördern könnte… zum Abschluss gab es dann noch einen Film, in dem man in einem Shuttle auf die Reise in 3000m Tiefe ging und dort zu einer beängstigenden Musik eine Fabrik und U-Boote besuchten, die dort unten Mineralien abbauten.
Für mich sah das Ganze eher wie eine schreckliche Zukunftsvision aus….

Frankreich hat mehr auf glitzernden Kitsch/nette Architektur gesetzt als auf Inhalt
Frankreich hat mehr auf glitzernden Kitsch/nette Architektur gesetzt als auf Inhalt

Bernstein im Pavillon von Litauen oder Estland...kann mich nicht mehr erinnern
Bernstein im Pavillon von Litauen oder Estland…kann mich nicht mehr erinnern

An unserem letzten Morgen in Yeosu haben wir erst einmal Green Tea und Red Bean Eis gegessen und Süßkartoffelgebäck gegessen bevor wir nach Odongo Island gelaufen sind, um uns einen Leuchtturm und eine Höhle anzugucken. Hat sich aufgrund der Hitze eigentlich nicht gelohnt, aber es war ganz nett, da wir teilweise zumindest in einem kleinen Wald waren.
Außerdem haben wir so noch ein paar von den Taucherfrauen – Haenyo – gesehen, die ihren Lebensunterhalt mit Sammeln von Meeresfrüchten verdienen. Eigentlich sind die meisten von ihnen weiter westlich angesiedelt, in Jeju, aber wir hatten Glück und haben auch zwei entdeckt.

Und zum Abschluss noch zwei Fotos aus unserem Zimmer mit Fußbodenbett und Rettungsseil…

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